Saatkrähe
Die Saatkrähe (Corvus frugilegus) ist eine der vier europäischen Arten der Gattung Corvus aus der Familie der Rabenvögel (Corvidae).
Die große Krähe mit markantem Schnabel und metallisch glänzendem schwarzem Gefieder ist mit der Nominatform C. frugilegus frugilegus in einem breiten Gürtel von Westeuropa bis in die Steppen des Altaigebietes verbreitet. Das Vorkommen der zweiten Unterart, C. frugilegus pastinator, schließt ostwärts an das der Nominatform an und reicht bis zur Pazifikküste. Sie ist geringfügig kleiner als die Nominatform und ihr Gefieder schimmert eher rötlich-purpurn.
Die Saatkrähe ist im Alterskleid kaum verwechselbar. Jungvögel können aber mit der fast gleich großen Aaskrähe (C. corone corone) verwechselt werden. Das Gefieder der kräftigen, etwa 46 Zentimeter großen Saatkrähe ist einheitlich schwarz, mit leicht rötlichem Glanz. Je nach Lichteinfall schillern Scheitel und Nacken grünlich- oder violett-metallisch. Der Schnabelgrund der Altvögel ist nackt und grindig-weißlich, derjenige der Jungvögel ist noch befiedert. Der Schnabel ist spitz, der Oberschnabel vorn weniger nach unten gebogen und schlanker als jener der Aaskrähe. Unterhalb des Schnabels befindet sich wie bei der Rabenkrähe der Kehlsack, der zum Transport von Nahrung benutzt wird. Im Flugbild ist die Saatkrähe an den etwas längeren und tiefer gefingerten Schwingen einigermaßen gut von der Aaskrähe unterscheidbar. Ihr Flug wirkt leichter, der Flügelschlag ist etwas schneller als bei C. c. corone. Die Geschlechter unterscheiden sich weder in Färbung noch in der Größe; die Jungvögel bekommen etwa mit acht Monaten das Aussehen der Altvögel.
Die Saatkrähe ist von Irland und Großbritannien über Frankreich und Nordspanien bis in die Steppen der Altairegion verbreitet. Sie fehlt in der Südschweiz, in weiten Teilen Österreichs und in Italien. Im Norden erreicht sie Dänemark und Südschweden, im Südosten die Küsten des Schwarzen und des Kaspischen Meeres. In den Wintermonaten werden zudem noch die norwegische Küste bis Mittelnorwegen, weite Teile des Balkan, sowie der größte Teil der Türkei besiedelt. In Neuseeland wurde die Saatkrähe eingeführt und genoss dort lange Zeit sogar Schutzstatus; heute werden die dortigen Bestände jedoch wieder energisch dezimiert.