Krickente

Die Krickente (Anas crecca) ist eine Vogelart aus der Familie der Entenvögel und gehört zur Gattung der Eigentlichen Schwimmenten (Anas). Krickenten zählen zu den zahlreichsten und am weitesten verbreiteten Entenarten der nördlichen Hemisphäre. Es sind gesellige Enten, die leicht an ihrem kleinen Körperbau zu erkennen sind: Mit 35 bis 36 cm Länge ist sie in Europa und Nordamerika die kleinste Entenart. Sie ist damit kaum länger als eine Stadttaube. In Mitteleuropa ist sie ein verbreiteter und regional häufiger Brutvogel, der gebietsweise sogar ein Jahresvogel ist. Im Winterhalbjahr ist sie ein häufiger Durchzügler und Gastvogel.

Die Nordamerikanische Krickente wird von manchen Autoren als eigenständige Art angesehen und somit als Anas carolinensis beschrieben. Sie unterscheidet sich jedoch nur geringfügig von der Krickente und wird im Allgemeinen als eine ihrer Unterarten, Anas crecca carolinensis, angesehen.

Krickenten wiegen zwischen 250 und 400 g, wobei die Männchen etwas schwerer als die Weibchen sind.

Wie bei vielen Entenvögeln üblich, zeigt sich auch bei der Krickente ein ausgeprägter Geschlechtsdimorphismus. Der Erpel hat einen leuchtend kastanienbraunen Kopf. Beiderseits zieht sich vom Auge ein breiter, glänzend grüner und bogenförmiger Streifen. Dieser reicht bis in den Nacken und ist von einem cremeweißen Rand eingefasst. Bei der Nordamerikanischen Krickente fehlt diese gelbweiße Konturlinie. Die Schnabelseiten sind bei beiden Geschlechtern orange bis grünlich gefärbt.

Im Gegensatz zur ähnlich kleinen Knäkente (Anas querquedula) ist die Brust bei beiden Geschlechtern hell gefärbt. Die Vorderbrust beim Männchen ist dabei gelblich mit einer dunkelbraunen Sprenkelung. Vom kastanienbraunen Vorderhals ist sie scharf abgesetzt. Beiderseits am schwarz gefiederten Hinterteil des Erpels leuchtet je ein buttergelbes Dreieck. Die auffälligen gelben Flecken sind ein wichtiges Arterkennungsmerkmal bei der Feldbeobachtung. Die hellgraue Rückenfärbung ist durch ein weißes Längsband unterbrochen. Ein schwarzes Längsband läuft parallel dazu. Die Körperseiten sind fein grauweiß gestreift. Bei beiden Geschlechtern ist der Flügelspiegel leuchtend grün gefärbt und vorn breit weiß gerandet. Im Schlichtkleid, das der Erpel nach der Mauser trägt, ähnelt er dem Weibchen. Der Wechsel vom Prachtkleid zum Schlichtkleid liegt für die männlichen Tiere zwischen Juni und August. Zwischen September und November wechseln sie wieder ins Prachtkleid.

Die Weibchen tragen im Gegensatz zum Männchen ganzjährig ein unauffällig bräunliches Gefieder, eine äußerliche Unterscheidung der Unterarten gilt bei weiblichen Vögeln als fast unmöglich. Bei den Weibchen sind der Rücken und der Schulterbereich dabei fast braunschwarz, während die Flanken graubraun sind. Das Gefieder auf der Körperoberseite ist grob schuppenartig gemustert. Am Kopf verlaufen ein heller Längsstreif über dem Auge und ein dunkler, deutlich abgesetzter Längsstreifen durch das Auge. Die Wangen sind hell und die Kehle ist weißlich bis gelbbraun. Im Ruhekleid hat das Gefieder des Weibchens einen größeren Grauanteil. Das Jugendkleid entspricht dem Ruhekleid der weiblichen Altvögel. Bei schwimmenden weiblichen Krickenten ist der grüne Flügelspiegel im hinteren Körperbereich gewöhnlich sichtbar. Das kann als Unterscheidungsmerkmal zu den ähnlich gefärbten Weibchen der Knäkenten genutzt werden.

Der Balzruf des Erpels ist ein helles „krrik“ oder „krílük“, das wesentlich häufiger zu hören ist als das „fibíb“ des Stockerpels. Die Rufe des Weibchens sind deutlich heller und näselnder als die der Stockente.

Auf dem Wasser schwimmt sie meist mit eingezogenem Kopf und wirkt dadurch leicht gedrungen. Typisch für diese Art ist, dass sie fast senkrecht vom Wasser auffliegt. Außerhalb der Brutzeit ist sie sozial und bildet häufig artreine Trupps.