Gartenrotschwanz

Der Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus) ist eine Vogelart der Gattung Rotschwänze (Phoenicurus) aus der Familie Fliegenschnäpper (Muscicapidae), früher wurde die Gattung mit anderen schmätzerähnlichen Arten zu den Drosseln (Turdidae) gezählt. Er besiedelt Eurasien ostwärts bis zum Baikalsee sowie Teile Nordafrikas und des Nahen Ostens. Als Höhlen- und Halbhöhlenbrüter bewohnt er vorwiegend lichte Laubwälder, Parkanlagen und Gärten mit altem Baumbestand. Er ist ein Transsaharazieher, der sich schon im Spätsommer auf den Weg in die Winterquartiere macht. Seit Beginn der 1980er Jahre sind die Bestände der Art stark rückläufig, scheinen sich jedoch in den letzten Jahren auf niedrigem Niveau zu stabilisieren. Der Gesamtbestand des Gartenrotschwanzes gilt nicht als gefährdet. Für das Jahr 2011 wurde er zum Vogel des Jahres in Deutschland und Österreich gewählt. In der Schweiz war er 2009 Vogel des Jahres. Der Gartenrotschwanz ist wie der Hausrotschwanz um die 13 bis 14,5 Zentimeter lang. Das Gewicht beträgt zwischen 12 und 20 Gramm. Das Männchen ist auffallend kontrastreich gefärbt: Gesichtsfeld und Kehle sowie die Partie direkt über dem Schnabel sind schwarz, die Stirn sowie ein auslaufender, bis zu den Ohrdecken reichender Überaugenstreif hingegen reinweiß. Oberkopf, Nacken und Rücken sind grau. Die Brustpartie ist lebhaft rostrot gefärbt, zum weißlichen Unterbauch hin läuft sie durch breiter werdende helle Federsäume aus. Flanken und Unterschwanzdecken sind sehr viel fahler rostorange. Die Flügel sind meist bräunlich, die Decken der Flügelunterseite rostrot. Der Stoß, Bürzel und die Oberschwanzdecken sind – als namensgebendes Merkmal – ebenfalls kräftig rostrot, die Schwanzmittelfedern erd- bis dunkelbraun. Nach der Mauser ist die schwarzweiße Gesichtsmaske durch bräunliche Federsäume verdeckt und kommt erst im Frühjahr durch Gefiederabnutzung als „Prachtkleid“ zutage.

Das Weibchen ist unscheinbarer gefärbt. Die Oberseite ist bräunlich und geht auf dem unteren Rücken in die rostrote Färbung der Oberschwanzdecken über, der Schwanz ist wie beim Männchen rostrot. Die Unterseite ist heller beige mit einer – manchmal intensiv – orange überhauchten Brust, die sich deutlich von grauem bis dunkelgrauem Kinn und den Halsseiten absetzt. Die sich von der Oberseite deutlicher abhebende, ins orange spielende Unterseite ist das Hauptunterscheidungsmerkmal vom wesentlich einfarbigeren Weibchen des Hausrotschwanzes. Die Flügel sind ähnlich wie beim Männchen bräunlich gefärbt, die Unterseiten beige mit orangefarbenem Anflug. Mit zunehmendem Alter können Weibchen sich dem Männchen in der Färbung annähern und werden dann kontrastreicher. Es kann sich dann eine helle bis weiße Stirn ausbilden, die sonst graueren Partien werden dunkler, die orange überhauchten intensiver.