Gewöhnlicher Hopfen
Der Gewöhnliche Hopfen (Humulus lupulus) ist als Kulturpflanze weltweit bekannt und beliebt, da er eine unverzichtbare Zutat beim Bierbrauen ist. Die sommergrüne Kletterpflanze kann aber auch wildwachsend angetroffen werden. In Auwäldern und Gehölzsäumen mit frischen bis nassen, nährstoffreichen und tiefgründigen Böden findet der Hopfen geeignete Bedingungen vor, besonders gern wächst er auch in wärmeren Lagen der Alpen bis maximal 1150m Höhe.
Der Gewöhnliche Hopfen ist eine Kletterstaude, die jedes Jahr neue, bis zu 6m lange Sprosse bildet. Diese sind mit feinen Widerhaken, den sogenannten Kletterhaaren, besetzt. Im Gegensatz zu vielen anderen Kletterpflanzen ist der Hopfen ein Rechtswinder, d.h. die geneigte Sprossspitze führt autonome, kreisende Bewegungen im Uhrzeigersinn durch. Bietet man der Pflanze geeignete Wuchshilfen, wird das Wachstum der gegenüberliegenden Stängelseite gefördert, so dass sie sich um die Stütze herum winden kann.
Der Hopfen ist eine getrenntgeschlechtliche Pflanze, das heißt es gibt Pflanzen mit ausschließlichen männlichen und Pflanzen mit ausschließlich weiblichen Blüten. Wenn Pollen der männlichen Blüte auf die weibliche übertragen werden, findet die Befruchtung statt. Dafür benötigt der Hopfen keine Hilfe von Insekten, er gehört zu den Windbestäubern.
Seit dem achten Jahrhundert wird der Hopfen bereits kultiviert. Für die Bierherstellung wird nur der weibliche Hopfen angebaut. Geeignete Anbauorte müssen über gute Böden und eine sommerwarme Lage verfügen, wie z.B. in Böhmen. In Deutschland ist die Hallertau nördlich von München das bekannteste Anbaugebiet. Das wichtigste Produkt für die Bierherstellung ist das „Hopfenmehl“ mit den typischen Bitterstoffen. Dafür werden die gelben Drüsen an den Zapfenschuppen abgelöst. Ursprünglich bezeichnete das altdeutsche Wort Hopfen nur die weiblichen Zapfen, die für die Bierbrauerei verwendet werden, später wurde der Name auf die ganze Pflanze übertragen.