Weiße Lichtnelke
Die Breitblättrige Lichtnelke (Silene latifolia), auch Weiße Nachtnelke, Weißes Leimkraut, Nacht-Lichtnelke und Nachtnelke genannt, ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae). Sie ist in Eurasien weitverbreitet.
Ihre Blüten öffnen sich erst am Nachmittag und verströmen dann ihren angenehmen Duft, um Nachtschmetterlinge anzulocken; bereits in der Dämmerung schließen sie sich wieder.
Die Weiße Lichtnelke ist eine ein- bis mehrjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 30 bis 120 Zentimeter erreicht. Der Stängel ist an der Basis verzweigt und drüsig weich behaart. Die Laubblätter sind gegenständig und 3 bis 10 Zentimeter lang. Die Blattspreiten sind eiförmig bis eiförmig-lanzettlich, am Ende spitz und behaart. Die grundständigen Blätter sind gestielt und die oberen sitzend.
Die abends stark duftenden Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig. Die fünf Kelchblätter sind etwa 1,5 bis 3 Zentimeter lang und besitzen schmale dreieckige Kelchzähne. Der Kelch der männlichen Blüten ist zehnnervig, der der weiblichen Blüten 20-nervig. Nur bei letzteren und bei zwittrigen Blüten ist der Kelch aufgeblasen. Die weißen Kronblätter sind etwa 3 Zentimeter lang. Jedes Kronblatt ist in den so genannten Nagel (das in den Kelch weisende, lang-keilförmige Kronblattteil) und die Platte (rechtwinklig zum Nagel nach außen weisender Kronblattteil) aufgeteilt. Am Übergang von Nagel zu Platte befinden sich kleine Gewebeanhängsel, die zusammen als Nebenkrone bezeichnet werden.
Die Weiße Lichtnelke ist ursprünglich in Eurasien und Nordafrika verbreitet, in Nordamerika, Australien und in Neuseeland ist sie ein Neophyt. Sie ist ein meridionales bis boreales Florenelement und gedeiht in tiefen bis mittleren Höhenlagen (bis zu 700 Metern). In den Allgäuer Alpen steigt sie im Kleinwalsertal nahe der Ifenhütte bis zu 1580 m Meereshöhe auf.
Man findet die Weiße Lichtnelke ziemlich häufig in Unkrautfluren der Schuttplätze, sowie an Wegen und Ackerrändern. Sie gedeiht am besten auf ziemlich stickstoffreichen, nicht allzu basenarmen Lehmböden. Sie ist eine Lichtpflanze. Sie ist in Mitteleuropa eine Art des Unterverbands Artemisienea, kommt aber auch in Gesellschaften der Verbände Sisymbrion oder Caucalidion vor.