Wald-Frauenfarn

Der Wald-Frauenfarn (Athyrium filix-femina), auch einfach nur Frauenfarn oder Gemeiner Waldfarn genannt, ist eine in Mitteleuropa weit verbreitete Farn-Art.

Es handelt sich um sommergrüne Pflanzen, die mit einem kurzen, kriechenden oder aufsteigenden Rhizom überwintern.

Die Wedel erreichen Längen zwischen 30 cm und 1 m und sind zwei- bis dreimal gefiedert. Ihre Hauptachse ist meist grün, manchmal strohfarben bis rosa. Die fiederschnittigen Fiederblättchen sind 2,5- bis 3-mal so lang wie breit. Achse und Blättchen sind auf der Unterseite, besonders in der Jugend, mit kleinen, keulenförmigen Haaren besetzt, was ihnen ein etwas mehliges Aussehen geben kann.

Die Sori, die sich in Reihen zwischen der Mittelrippe der Fiederblättchen und deren Rand, und zwar etwas näher an der Rippe befinden, sind am Blättchengrund deutlich hakenförmig, weiter oben dann länglich gerade. Sie werden bis zur Sporenreife vom gleich geformten Indusium verdeckt. Sporenreife ist von Juli bis August.

Insgesamt ähnelt der Wald-Frauenfarn dem Wurmfarn, kann aber leicht anhand der Form der Sori unterschieden werden. Sterile Pflanzen wirken etwas weniger derb, und die Wedel werden zum Grunde hin deutlich schmäler.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = XX. Der Wald-Frauenfarn ist eine sommergrüne Rosettenpflanze mit Speicher-Rhizom. Er bildet eine VA-Mykorrhiza.

Eine ausgewachsene Pflanze produziert jährlich 20–80 Millionen Sporen.

Die Art wird in zahlreichen Sorten als Zierpflanze kultiviert.

Das Rhizom des Wald-Frauenfarns enthält zwar nicht die giftige Filixsäure wie das von Dryopteris filix-mas, jedoch andere Filix-Wirkstoffe, deshalb soll es ebenfalls besonders für niedere Tiere giftig sein.

Der Wald-Frauenfarn kommt in den gesamten gemäßigten Breiten bis in Subtropen der Nordhemisphäre vor, außerdem in Mittel- und Südamerika, wobei bei den südlichen Formen nicht sicher ist, ob es sich nicht um eigene Arten handelt.

Er wächst in feuchten Wäldern, besonders auf kalkarmen Böden. In Wäldern kommt er verbreitet vor; er besiedelt aber auch gern Wegböschungen, Staudenfluren und sickerfrische Mauerfugen. Er ist eine Schatt-Halbschattpflanze und kommt im regenreichen Gebirge vor allem in Fagion-Gesellschaften, in trocken-warmem Tieflagen aber fast nur in Gesellschaften des Alno-Ulmion oder feuchten Carpinion als Gley und Pseudogleyzeiger vor. Seltener findet man ihn im Adenostylion oder feuchten Piceion. Im deutschen Alpengebiet steigt er bis etwa 1880 m Meereshöhe auf.