Königskerze

Die Pflanzengattung Königskerzen (Verbascum) gehört zur Familie der Braunwurzgewächse (Scrophulariaceae). Die etwa 300 Arten umfassende Gattung kommt mit einem großen Verbreitungsgebiet in Eurasien vor. Viele der Arten werden als Heilpflanzen verwendet.

Verbascum-Arten wachsen als ein-, zwei- oder mehrjährige krautige Pflanzen. Die einfachen Laubblätter stehen in grundständigen Rosetten zusammen und sind wechselständig am Stängel verteilt. Die Blattspreiten sind meist einfach.Die zwittrigen Blüten sind leicht zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Es sind fünf Kelchblätter vorhanden. Die Farben der Kronblätter sind meist gelb, selten weiß oder purpurfarben. Die fünf Kronblätter sind nur an ihrer Basis verwachsen und die ausgebreiteten Kronlappen sind ungleich. Es ist nur ein Kreis mit vier oder fünf Staubblättern vorhanden. Die Staubfäden sind meist wollig behaart und die Staubbeutel sind unterschiedlich geformt. Zwei Fruchtblätter sind zu einem oberständigen, zweikammerigen Fruchtknoten verwachsen.Die septizidale Kapselfrucht enthält viele Samen. Die konisch-zylindrischen Samen sind sechs- bis achtrippig.Hippokrates empfiehlt Verbascum für Wundbehandlungen. Die in der Pflanze enthaltenen Saponine sollen für Fische giftig sein, laut Aristoteles betäubt der in ein Gewässer gestreute Samen die Fische und erleichtert so den Fischfang.Hildegard von Bingen erwähnt die Königskerze (wohl Verbascum thapsus) als wullena als Heilmittel für ein „traurig Herz“. In der Phytotherapie werden die Wollblumen der als Wollkraut bezeichneten Königskerze (Flores verbasci) als schleimlösendes Mittel – als Einzeldroge oder in Kräuterteemischungen – bei Erkältungen verwandt.Wie für viele andere Heilpflanzen sind für die Königskerzen-Arten zahlreiche Trivialnamen gebräuchlich: beispielsweise Donner- und Blitzkerze, Himmelsbrand, Kunkel, Unholdskerze, Wetterkerze, Winterblom, Wollblume oder Wollkraut.