Hahnenfuß Ranunkel

Die Pflanzengattung Hahnenfuß (Ranunculus), auch Ranunkel genannt, gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Die über 600 Arten sind fast weltweit verbreitet.

Der Trivialname Hahnenfuß bezieht sich auf die vogelfußähnlichen Laubblätter. Er ist seit dem Mittelalter als hanenvuoz meist für Ranunculazeen mit drei- bis fünfteiligen Blättern belegt.Der botanische Gattungsname Ranunculus leitet sich vom lateinischen Wort ranunculus für „Fröschlein“ ab, entweder, da viele der Arten besonders an feuchten Standorten gedeihen – dort, wo auch Frösche leben – oder wegen ihrer kaulquappenförmigen Früchte („Fröschlein“ = „Kaulquappe“).Hahnenfuß-Arten wachsen als einjährige oder ausdauernde krautige Pflanze. Die meisten Arten gedeihen terrestrisch, einige Arten als Sumpfpflanzen und wenige Arten als flutende Wasserpflanzen. Es können je nach Art knollige Speicherwurzeln, Rhizome, Stolonen oder eine knollige Stängelbasis ausgebildet werden. Der aufrechte, aufsteigende bis niederliegende, selten flutende Stängel ist meist beblättert.Die meist wechselständig, sowohl grundständig als auch am Stängel verteilt angeordneten Laubblätter können gestielt sein. Selten ist das oberste Blattpaar gegenständig (Ranunculus sect. Flammula). Der Blattstiel besitzt an seiner Basis eine Blattscheide. Die Blattspreite kann ungeteilt sein, meist ist sie mehr oder weniger tief geteilt. Der Blattrand ist glatt, gekerbt, gezähnt oder gesägt.Es stehen viele Achänen zusammen. Die kugeligen, eiförmigen oder zylindrischen, mehr oder weniger abgeflachten Achänen besitzen eine meist glatte, manchmal warzige oder stachelige Oberfläche und oft einen geraden oder gebogenen 0 bis 4,5 mm langen Fruchtschnabel (= der haltbare Griffel), manchmal sind sie an der Naht gerandet oder kantig. Die Achänen sind meist grün, nur bei Ranunculus melanogynus sind sie schwarz. Die Samen besitzen viel Endosperm und einen kleinen Embryo.Alle Ranunculus-Arten sind giftig (Protoanemonin). Aufgrund ihres beißenden Geschmacks werden sie vom Vieh gemieden. Die Giftstoffe werden jedoch durch Trocknen abgebaut, so dass Heu, welches getrocknete Hahnenfuß-Arten enthält, unschädlich ist. Abgemähte Stängel können bei Kontakt Hautreizungen hervorrufen (Wiesendermatitis).Medizinisch angewendet wurden Hahnenfuß-Gewächse aufgrund ihrer ätzenden Wirkung (durch Ranunculin bzw. Ranunculol und Anemonin) vor allem bei einigen Hauterkrankungen. Insbesondere Asiatischer Hahnenfuß, Scharfer Hahnenfuß, Brennender Hahnenfuß und Gift-Hahnenfuß wurden früher zur Behandlung von Feigwarzen, Hämorrhoiden und Hautgeschwüren eingesetzt.Die Gattung Ranunculus ist mit über 600 Arten fast weltweit verbreitet und kommt auf allen Kontinenten außer der Antarktis vor. Ranunculus-Arten gedeihen von tropischen bis in hocharktische Gebiete. Hauptverbreitungsgebiet sind die gemäßigten Gebiete der Nordhalbkugel. In Nordamerika kommen etwa 76 Arten vor. In Mitteleuropa kann man über 60 Arten finden. In China kommen 125 Arten vor, 66 davon nur dort.Ranunculus-Arten gedeihen an trockenen bis feuchten Standorten und als flutende Wasserpflanzen. Sie kommen vom Tiefland bis in die hochalpine Höhenstufe vor. In den Tropen gedeihen sie allerdings nur in höheren Berglagen, fehlen jedoch im Tiefland.