Große Klette
Die Große Klette (Arctium lappa), auch Butzenklette und kurz Klette genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Kletten (Arctium) innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae).
Die Große Klette ist wie die anderen Arten der Gattung eine zweijährige krautige Pflanze. Sie bildet eine verholzende Pfahlwurzel. Die aufrechten und 80 bis 150 Zentimeter hohen Sprossachsen (Stängel) sind kantig und spinnwebig behaart.
Die Stiele der Grundblätter sind markig. Die einfachen Blattspreiten sind bei einer Länge von bis zu 50 Zentimeter herzförmig-oval. Die Blattunterseite ist kahl bis schwach graufilzig behaart.
Auf bis zu 10 Zentimeter langen Blütenstandsschäften stehen kugelförmige Blütenkörbe, die Durchmesser von 3 bis 5 Zentimeter aufweisen. Die fast kahlen Hüllblätter besitzen eine bräunlich-gelbe Spitze, die hakig gekrümmt und so lang wie oder länger als die Blüten ist. Die Blüten sind rot bis purpurfarben und erscheinen zwischen Juli und September.
Die Achänen sind 6 bis 8 Millimeter lang. Sie sind oben breiter als am Grund und sind undeutlich kantig, sowie kahl. Oben tragen die Achänen einen Borstenkranz aus kleinsten spitzen Pappushaaren, die für denjenigen, der mit reifen Kletten hantiert, zur Gefahr werden können. Die Ausbreitung geschieht durch Epichorie, indem die Fruchtstände mit den Widerhaken im Fell von Tieren hängen bleiben und so verbreitet werden.
Die Große Klette ist in Eurasien verbreitet. Das Hauptverbreitungsgebiet ist Europa ohne die Iberische Halbinsel und das nördliche Skandinavien; auf den Britischen Inseln beschränkt sich die Verbreitung weitgehend auf England. In Nordamerika und in Australien ist die Große Klette ein Neophyt. Angepflanzt wird oder wurde die Art in Europa, Nordamerika, auf Hawaii, Neuseeland, Japan, China, den Philippinen, Indonesien und in Vietnam.
Sie wächst an Wegrändern, Zäunen, Ruderalstellen, auf Flussschottern und in Auwäldern. Letztere sind wohl die Primärstandorte. Sie gedeiht am besten auf frischen, nährstoffreichen Lehm-Böden. Sie kommt bis in die montane Höhenstufe, bis in Höhenlagen von 1300 Metern, vor. In den Allgäuer Alpen steigt sie am Hinterberg am Fuß des Fellhorns auf Höhenlagen von bis zu 1100 Metern auf.
Pflanzensoziologisch ist sie eine Charakterart des Arctio-Artemisietum vulgaris (im Verband der Klettenfluren, Arction lappae). Sie kommt auch in den Verbänden Convolvulion sepium (Uferstaudenfluren) und Onopordion acanthii vor.