Giersch

Gewöhnlicher Giersch (Aegopodium podagraria) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Aegopodium in der Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Sie ist die einzige in Europa vorkommende Aegopodium-Art. Giersch gilt allgemein als lästiges Unkraut; er wuchert und lässt sich wegen seiner unterirdischen Triebe nur schwer bekämpfen. Andererseits ist Giersch ein wohlschmeckendes Wildgemüse.

Der Giersch wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 30 bis 100 Zentimeter. Da der Giersch aus einem stark wuchernden Rhizom entspringt, können die Ausläufer Kolonien bilden. Der kahle Stängel ist kennzeichnend kantig-gefurcht.

Die wechselständig am Stängel angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die Blattspreite ist doppelt dreizählig oder zweifach gefiedert. Die Fiederblätter sind eiförmig-länglich und besitzen einen gesägten Rand. Die Fiedern 1. Ordnung sind oft nur zweispaltig.

Der Giersch ist in fast ganz Europa und den gemäßigt-kontinentalen Gebieten des eurasischen Laubwaldgürtels verbreitet. Sein Verbreitungsgebiet umfasst Europa, die Türkei, den Kaukasusraum, Kasachstan, Kirgisistan und Sibirien. In Nordamerika wurde er eingeschleppt. Er liebt stickstoffreiche Böden und tritt häufig in Gärten, schattig-feuchten Gebüschen und Wäldern auf. Er gedeiht auf grundfrischen oder sickerfrischen, nährstoffreichen und basenreichen, lockeren, tiefgründigen, mild bis mäßig sauren, humosen Ton- und Lehmböden. Er ist eine schwache Charakterart des Urtico-Aegopodietum, kommt aber in Mitteleuropa auch in Gesellschaften des Convolvulion, Alno-Ulmion oder feuchter Querco-Fagetea vor.

Er steigt in den Allgäuer Alpen im Tiroler Teil im Höhenbachtal, nahe der Vorderen Schochenalpe, bis 1360 Meter über Meereshöhe auf.