Warzenbeißer

Der Warzenbeißer (Decticus verrucivorus) ist eine Langfühlerschrecke aus der Überfamilie der Laubheuschrecken (Tettigonioidea). Der für Heuschrecken eher seltsamer Name beruht auf dem Umstand, dass man die Tiere früher in Warzen beißen ließ, da man sich auf Grund ihrer ätzenden Verdauungssäfte dadurch eine heilende Wirkung erhoffte.

Die Männchen werden 24 bis 38 Millimeter, die Weibchen 26 bis 44 Millimeter lang. Die Färbung variiert zwischen grün, gelbbraun und schwarzbraun, vielfach sind die Tiere aus einer Mischung dieser Farben gescheckt. Die Flügel haben dunkelbraune Würfelflecken. Sie sind schmal und klein im Vergleich zum massigen Körper. Bei den Männchen sind die Vorderflügel im Mittel 27,36 mm lang, die Länge der Hinterflügel, die in Ruhe von den Vorderflügeln vollständig verdeckt sind, beträgt im Mittel 24,70 mm. Bei den Weibchen messen die Vorderflügel im Mittel 29,03 mm, die Hinterflügel 26,65 mm. Sehr kurzflüglige Formen (aus Italien und langflüglige Exemplare (s. Abb.) sind bekannt. Die Fühler sind etwa körperlang. Die lange Legeröhre (Ovipositor) der Weibchen ist leicht nach oben gebogen. Die Cerci der Männchen tragen hinter der Mitte Zähnchen.Der Warzenbeißer ist in Europa und Asien verbreitet. Im Norden reicht die Verbreitung bis in den Süden Englands und Skandinaviens. Die Tiere leben vor allem auf niedrig wachsenden Bergwiesen, auf Trockenrasen und auch auf Feuchtwiesen. Oft werden sie auch auf Ackerbrachen angetroffen.Warzenbeißer sind tagaktiv. Sie ernähren sich hauptsächlich von Insekten, jedoch auch von Pflanzen. Bei der Paarung klammert sich das Männchen mit den Vorderbeinen an der Legeröhre des Weibchens an. Die hellen Eier werden einzeln in die Erde gelegt. Bis die Larven ausgewachsen sind, vergehen zirka eineinhalb Jahre. Erste erwachsene Tiere sind in Mitteleuropa ab Anfang Juni zu beobachten. Im Süden Europas treten die Adulti früher, im Norden später auf.