Moschusbock
Der Moschusbock (Aromia moschata) ist eine Käferart und gehört zur Familie der Bockkäfer. Er ist der einzige Vertreter der Gattung Aromia, der in Europa heimisch ist. Der Name dieser Käferart ist auf ein stark moschusartig riechendes Sekret zurückzuführen, das die Tiere aus Hinterbrustdrüsen absondern können. Dieses wurde früher zum Parfümieren von Pfeifentabak verwendet.
Der Asiatische Moschusbockkäfer (Aromia bungii) in derselben Gattung ist ein gefährlicher Baumschädling, der nach Italien und in Deutschland in die Gegend um Rosenheim in Südbayern eingeschleppt wurde.
Die Käfer werden 15 bis 34 Millimeter lang, einzelne Exemplare erreichen auch eine Größe von 40 Millimetern. Die Färbung ihrer metallisch glänzenden Körper variiert. Manche Moschusböcke schimmern kupfern oder bronzefarben, andere sind blauviolett oder grünlich. Bei den männlichen Tieren sind die Fühler länger als der Körper. Bei den weiblichen Tieren sind diese kürzer als der Körper oder körperlang. Die Augen der Moschusböcke umwachsen die Fühlerbasis von hinten, da die solide Verankerung der langen und kräftigen Fühler und die Muskulatur zu deren Bewegung viel Platz in Anspruch nehmen und den Augen nicht genug Raum geben, um sich in einer runden Form auszubilden. Der Halsschild der Moschusböcke ist bedornt. Beide Merkmale sind auf dem nebenstehenden Detailfoto zu erkennen.
Die ausgewachsenen Moschusböcke (Imagines) ernähren sich von Pollen und ausfließenden Säften von Bäumen. Daher sind die Tiere unter anderem in Wäldern, insbesondere in totholzreichen Hartholz- und Weichholzauen, Gärten oder Parks auf Blüten anzutreffen. Dabei bevorzugen sie aufgrund ihrer Größe Blütendolden, wie etwa die vom Schwarzen Holunder. Die Imagines leben nur wenige Wochen im Sommer. Man findet die Käfer von Juni bis August.Aufgrund des Rückganges von Erwerbszweigen wie der Korbflechterei ist die Pflege und Bewirtschaftung der Kopfweiden stark zurückgegangen. Durch Entwässerung und intensive forstwirtschaftliche Nutzung verbleiben auch immer weniger Auwälder und Erlenbrüche, in denen sich die Larven entwickeln können. Diese Faktoren haben zu einem merklichen Rückgang des Bestandes geführt. Dem Moschusbock wurde daher gemäß BNatSchG und BArtSchV der Schutzstatus „besonders geschützt“ eingeräumt. Naturschutzorganisationen, wie beispielsweise der NABU oder der BUND, pflegen noch vorhandene Kopfweidenbestände, um unter anderem dem Moschusbock ein Überleben zu sichern. Hilfreich ist auch, wenn auf den sofortigen Einschlag von kränkelnden Bäumen – beispielsweise Pappeln – verzichtet wird und Wälder nicht allzu reinlich vom Totholz befreit werden.