Gemeine Pelzbiene
Die Gemeine Pelzbiene (Anthophora plumipes) ist eine solitär lebende Bienenart.
Die Gemeine Pelzbiene erinnert in ihrer behaarten, kompakten Erscheinung an kleine Hummeln, wie z. B. Ackerhummeln. Sie ist etwa 15 mm groß. Die Weibchen der Gemeinen Pelzbiene kommen in drei Farbvarianten vor. Es gibt braune, graue und schwarze Exemplare. Die Männchen sind im Allgemeinen grau gefärbt und haben eine helle Zeichnung vorne auf dem Kopf. Außerdem haben die Männchen am mittleren Beinpaar die charakteristischen, namensgebenden langen Haare an den Füßen (plumipes ~ Federfuß). Das Weibchen hat eine rostrote Sammelbürste an den Hinterbeinen.
Die Tiere fliegen früh im Jahr (März bis Juni). Sie sind polylektisch – ernähren sich also von vielen verschiedenen Pflanzenarten. Besonders beliebt sind z. B. Taubnesseln oder Lungenkräuter.
Die Gemeinen Pelzbienen fallen durch ihr schnelles Flugverhalten auf, wodurch man sie mit etwas Übung im Feld schon auf große Distanz von Hummeln unterscheiden kann.
Die Weibchen bauen ihre Brutzellen gern in Steilwänden aus Lehm oder Löss. An geeigneten Stellen können sich Aggregationen mit mehreren Hundert Nestern bilden. In die Zellen wird ein Brei aus Nektar und Pollen eingetragen der auf der Oberfläche meist flüssig ist und ein Ei gelegt. In einem Nest können auch mehrere Brutzellen angelegt werden. Die Larven entwickeln sich noch im Sommer zu Imagines, die dann aber bis zum nächsten Frühjahr in ihren Brutzellen ruhen.
Wer Wände aus Lehm baut, um diesen Tieren Brutmöglichkeiten zu bieten und sie besser beobachten zu können, hat gute Chancen, dass die Gemeine Pelzbiene sich dort einnistet.
Die Tiere werden von der Gemeinen Trauerbiene parasitiert. Außerdem gibt es den Schmalflügligen Pelzbienenölkäfer (Sitaris muralis), der auf Pelzbienen spezialisiert ist.