Gebänderte - Dunkle Wolfsspinne

Die Dunkle oder Gebänderte Wolfsspinne (Pardosa amentata), auch Uferwolfsspinne oder Uferlaufwolf genannt, ist eine Spinne aus der Familie der Wolfsspinnen (Lycosidae). Die paläarktisch verbreitete Spinne zählt zu den häufigsten ihrer Familie in Mitteleuropa und bewohnt eine Vielzahl an eher feuchteren Habitaten (Lebensräumen), ist jedoch vorzugsweise in der Nähe von Gewässern anzutreffen.

Die Dunkle Wolfsspinne erhält ihre Trivialnamen u. A. durch ihr dunkleres Erscheinungsbild, welches abhängig von der Körperregion von braunen über grauen bis hin zu schwärzlichen Farbtönen reichen kann und dabei insbesondere das Männchen dunkler erscheinen kann. Ein prägendes Merkmal der dunklen Wolfsspinne sind die dunkleren Ringel, von denen die Trivialbezeichnung „Gebänderte Wolfsspinne“ rührt. Die Trivialnamen „Uferwolfsspinne“ und „Uferlaufwolf“ sind auf das gehäufte Auftreten der Art an Gewässerufern zurückzuführen. Eine weitere, fehlerhafte Trivialbezeichnung, die aus einer falschen Interpretation des Artnamens amentata als Abwandlung des lateinischen Adjektivs amentia für „wahnsinnig“ hervorgeht, ist demzufolge „Wahnsinnige Wolfsspinne“.

Die Dunkle Wolfsspinne ist tagaktiv und lebt wie alle Laufwölfe (Pardosa) in Bodennähe. Sie erlegt freilaufend als Lauerjäger und demzufolge ohne Spinnennetz andere Gliederfüßer. Zusätzlich kann die Art auf der Wasseroberfläche laufen. Vor der Paarung vollführt das Männchen einen für Wolfsspinnen üblichen Balztanz. Das begattete Weibchen legt dann nach der Paarung einen Eikokon an, den es, wie für Wolfsspinnen üblich, an den Spinnwarzen angeheftet mit sich rumträgt. Die Jungtiere klettern nach dem Schlupf auf das Opisthosoma (Hinterleib) der Mutter und lassen sich von dieser eine Zeit lang tragen, ehe sie sich von dem Muttertier trennen und selbstständig heranwachsen.

Wie viele Spinnen besitzt die Dunkle Wolfsspinne einen ausgeprägten Sexualdimorphismus, der sich in der Größe und der Färbung beider Geschlechter auszeichnet. Das Männchen erscheint dabei fast schwarz, während das Weibchen überwiegend in verschiedenen Brauntönen gefärbt ist.

Der Carapax ist beim Weibchen braun bis dunkelbraun gefärbt, während er beim Männchen eine deutlich dunklere bis fast schwarze Farbgebung aufweisen kann. Beim Männchen befinden sich hier insbesondere im Bereich der Fovea (Apodem) sehr kurze und irisierende (durch Lichtbruch schillernde) und im Bereich der Augenregion einige gelbbraune Setae (chitinisierte Haare). Dafür ist beim Weibchen der cephale Bereich (Kopfregion) und der Clypeus (schmaler Abschnitt zwischen dem vorderen Augenpaar und dem Rand des Carapax) durch lange, schwarze und aufrecht stehende Setae charakterisiert. Der Carapax trägt bei beiden Geschlechtern ein medianes (mittleres) Längsband, das vorne rötlich und hinten gelblich oder gelbbraun gefärbt ist. Das Band reicht über das Augenfeld und besitzt an der Fovea (Apodem) eine gut sichtbare Einschnürung. Von hinteren Ende bis zur Mitte verbreitet es sich bis zur Einschnürung und wird hinter den Augen wieder abrupt breiter, wobei vordere Teil beim Männchen zumeist undeutlicher bzw. schmaler ausgeprägt ist. Ferner ist das Band hinten schwach gegabelt. Beim Männchen kann das Medianband zusätzlich unterbrochen sein, sticht aufgrund der dunkleren Grundfarbe des Carapax hier jedoch deutlich hervor. Auch ist das hier allgemein breitere Medianband in der Mitte auffällig eingeschnitten. Beim Weibchen verjüngt sich das hier schmalere Medianband posterior (hinten) und hat eine Einkerbung. Neben dem Medianband gibt es auf dem Carapax mehrere laterale (seitliche) und unterbrochene Längsbänder, die jedoch auch fehlend sein können. Diese gelblichen und mitunter undeutlichen Lateralbänder sind durch einen dunkleren Zwischenraum vom äußeren hellen Rand getrennt. Das Weibchen besitzt außerdem lateral auf dem Carapax mehrere gelblich braune Flecken und helle Setae an dessen Rand. Die Cheliceren (Kieferklauen) besitzen eine bräunliche Grundfarbe und erscheinen apikal (zur Spitze hin) heller. Ebenso sind die beim Weibchen anderweitig braun gefärbten Cheliceren apikal dunkelbraun gefärbt, während die beim Männchen dunkelbraunen Cheliceren lange schwarze Setae aufweisen. Das Sternum (Brustschild des Prosoams) verfübt über eine dunkelbraune Färbung sowie gelegentlich ein bleiches Band, das vom anterioren (vorhergehenden) Rand bis zum Zentrum reicht. Beim Weibchen besitzt das Sternum einen schwaches Medianband auf anteriorer (vorhergehender) Fläche und mehrere weiße Setae. Letztere sind im Gegensatz zu dem Medianband auch beim Männchen auf dem Sternum präsent, aber länger als beim Weibchen ausgeprägt.

2012 wurden die Längen der Gliedmaßen je von einem Männchen und von einem Weibchen vermessen, die je eine Körperlänge von 6,6, bzw. 6,9 Millimetern aufwiesen und auf der Halbinsel Krim gefunden wurden.