Silber - Weißpappel

Die Silber-Pappel oder Weiß-Pappel (Populus alba) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Pappeln in der Familie der Weidengewächse (Salicaceae).

Bei der Silber-Pappel handelt es sich um einen sommergrünen, gerade wachsenden Laubbaum, der je nach Standort Wuchshöhen von 15 bis 45 Metern erreicht. Während der durchschnittlich erreichbare Brusthöhendurchmesser selten über 2 m liegt, wurden in Ungarn auch Bäume mit 1,5 bis 3 Metern Stammdurchmesser gefunden. Die 1904 umgestürzte 500-jährige Silber-Pappel bei Boudky erreichte eine Höhe von 36 Meter, einen Stammdurchmesser von 3,52 Meter und einen Stammumfang von 11,25 Meter. Am Grund des geraden oder leicht gekrümmten Stamms befinden sich häufig Schösslinge und Wasserreiser. Die Silber-Pappel gehört zu den Flachwurzlern. Ihre Wurzeln sind weit ausstreichend. Die Silber-Pappel bildet gewöhnlich eine charakteristisch breit-rundliche und lockerästige Krone aus, die häufig nach einer Seite überhängt und dem Baum ein asymmetrisches Erscheinungsbild verleiht. Die Krone jüngerer Bäume besitzt eine eher ovale bis kegelige gehaltene Wuchsform. Die Silber-Pappel kann ein Alter von etwa 300 bis 400 Jahren erreichen.Die Rinde zeigt zunächst eine weißgraue Färbung und eine glatte Struktur mit großen, rautenförmigen Korkwarzen. Mit zunehmendem Alter nimmt die Borke eine dunkelgraue Färbung an und bildet tiefe Längsfurchen aus. Die jüngsten Zweige weisen, ebenso wie die grünen Triebe, gewöhnlich eine weißfilzige Behaarung auf. Schneidet man einen Zweig der Breite nach auf, so erkennt man dessen fünfkantiges Mark.Die wechselständigen Laubblätter der Silber-Pappel sind formenreich und in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der flache und behaarte Blattstiel ist 2 bis 5 Zentimeter lang. Die einfache Blattspreite besitzt am Stielansatz keine Drüsen.[4] An Langtrieben werden ahornähnliche, oft drei- bis fünfteilige, buchtig gelappte und grob gezähnte Blätter ausgebildet, die eine Länge von bis zu 12 Zentimetern und eine Breite bis zu 10 Zentimetern erreichen können. Ihre Blattunterseite weist eine meist bleibende weißfilzige Behaarung auf.Am unteren Teil von Langtrieben sowie an Kurztrieben entwickeln sich eiförmig bis rundlich ausgestaltete, ungelappte Blätter mit einer Länge von 4 bis 7 Zentimetern und einer Breite zwischen 3 und 4 Zentimetern. Der Blattrand zeigt eine unregelmäßige wellige Zähnung, die Blattunterseite eine eher graufilzige, gewöhnlich dauerhafte Behaarung. Beide Blatttypen entwickeln an ihrer dunkelgrünen und glänzenden Blattoberseite im frühen Stadium eine flaumige Behaarung, die sich jedoch im Zuge des weiteren Wachstums verliert. Auch die ovalen, hellbraunen Knospen sind weißfilzig behaart. Im Herbst kann man die gelbe Laubfärbung der Silber-Pappel bewundern.Die Silber-Pappel ist zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch). Dies bedeutet, dass an einem Baum entweder männliche oder weibliche Kätzchen vorhanden sind. Die Blütezeit reicht von März bis April und liegt vor dem Laubaustrieb. Die Kätzchenförmigen Blütenstände hängen schlaff herab. Die Kätzchen erreichen gewöhnlich eine Länge von 4 Zentimetern. Die grünblütigen weiblichen Kätzchen strecken sich während des Fruchtvorgangs auf bis zu 10 cm. Jede der unscheinbaren Einzelblüten sitzt in der Achsel eines verkehrt lanzettlichen, unregelmäßig kurz-gezähnten und bewimperten Tragblatts. Die weiblichen Blüten besitzen einen kahlen, kegelförmigen und kurzgestielten Fruchtknoten. Die zwei gelbgrünen Narben sind beinahe bis zur Basis in vier linealische Lappen geteilt. Die rötlich bis gelblich blühende männlichen Blüten bilden pro Blüte acht bis zehn karminrote Staubfäden aus.