Gemeine Fichte
Die Gemeine Fichte (Picea abies), auch Gewöhnliche Fichte, Rotfichte oder Rottanne, früher auch Schwarztanne oder Pechtanne genannt, ist eine Pflanzenart in der Gattung der Fichten (Picea). Der Nadelbaum ist in Europa und bis weit in das kontinentale Asien heimisch und die einzige in Mitteleuropa natürlich vorkommende Vertreterin der Gattung. 2017 war die gemeine Fichte Baum des Jahres in Deutschland.
Natürlicherweise kommt die Fichte nur in kühlen bis kaltgemäßigten Klimaten – vor allem in den nordischen Nadelwäldern Skandinaviens und Russlands oder zum Beispiel im Gebirgsklima der Alpen oder des Hochharzes – vor, da sie ökologisch an solche Standorte angepasst und nur dort konkurrenzstark ist. Da sie aber aufgrund ihrer Holzqualität und des schnellen Wachstums ein forstwirtschaftlich bedeutsamer Baum ist, wurde sie im letzten Jahrhundert großflächig in ganz Deutschland („Preußenbaum“) und in vielen anderen mittel- und osteuropäischen Ländern außerhalb ihres natürlichen Wuchsgebietes angebaut. Auch dort verjüngt sich die Fichte natürlich, ist außerhalb subalpiner oder borealer Standorte aber deutlich anfälliger gegen Störungen. Dies zeigt sich besonders seit einigen Jahren an den steigenden Absterberaten der Fichte aufgrund zunehmender Dürren im Rahmen der globalen Erwärmung. Besonders bemerkbar war das in den Sommern 2018, 2019 und 2020, die in Deutschland und Europa stark von Hitzewellen und Dürren geprägt waren (siehe etwa Dürre und Hitze in Europa 2018 und Hitzewellen in Europa 2019). Auf den meisten Standorten im deutschsprachigen Raum gilt die Fichte aufgrund des Klimawandels allgemein als nicht zukunftsfähig.